Alle Populisten machen dasselbe Versprechen: Sie wollen dem Volk eine Stimme geben und es an die Macht führen. In One of Yours, analysiert der spanische Fotograf Daniel Mayrit den Aufstieg des wieder erstarkten Nationalismus im Westen. Für sein Projekt schlüpfte er in die Rolle eines fiktiven Politikers und offenbart dabei die Gemeinsamkeiten in Bildsprache und Rethorik von Figuren wie Donald Trump, Vladimir Putin, Marine Le Pen oder Jörg Haider. Anschließend analysierte und dramatisierte er ihre perfiden Methoden ihre allzu verführbaren Wähler zu überzeugen.
One of Yours läuft im Rahmen des Internationale Photoszene Festivals, Köln
aus One Of Yours von Daniel Mayrit, 2022
Passagen Spezial
Zu den diesjährigen Passagen zeigen wir in der K18 die Photobook Dummy Award Winner von 2022. Passend zum Körnerstraßen Thema „Flora 3000“ im k18-Garten den „Pleasant Place“ von Lou-Lou van Staaveren und im k18 first floor das Gewinnerbuch „Shadow over Shadow“, Vitor Casemiros Hommage an den Film Noir. Kommt vorbei!
Foto: Frederic Lezmi / The PhotoBookMuseum
Wir freuen uns sehr, dass wir ab 2024 den prestigeträchtigen Dummy Award von unserem guten Freund und langjährigen Kooperationspartner Dieter Neubert vom Fotobook Festival Kassel übernehmen können. Wir sind uns sicher, dass wir damit die Bedeutung des Dummy Awards für junge Fotografen:innen sichern und in Zukunft den Preis auf eine noch breitere Basis stellen werden. Gemeinsam mit unserem Druck- und Verlagspartner Ufuk Sahin von Mas Matbaa in Istanbul soll die hohe Qualität und das Renommee des Kasseler Dummy Awards erhalten bleiben.
Der Dummy Award 2023 wird noch in enger Kooperation mit dem Fotobook Festival Kassel veranstaltet.
Wir laden daher alle Fotografen:innen weltweit ein, sich zu beteiligen. Es gibt keine Einschränkungen bezüglich Alter, Format oder Thema. Aus allen Einsendungen werden 50 Bücher für eine Shortlist ausgewählt, die auf verschiedenen internationalen Fotografie- und Fotobuchfestivals und ähnlichen Veranstaltungen ausgestellt werden. Eine Jury, die sich aus den Stimmen aller Ausstellungsorte zusammensetzt, wählt aus der Shortlist fünf Gewinnerbücher aus. Eines dieser Dummies wird mit dem PBM/MAS-Award ausgezeichnet und in einer der besten Druckereien in Istanbul produziert und von MAS Matbaa in Zusammenarbeit mit dem PhotoBookMuseum veröffentlicht.
Einsendungen sind vom 01. Oktober 2022 bis 31. Januar 2023 möglich.
The PhotoBookMuseum
Wer in ihrem Beisein zu behaupten wagte, sie lebe für die Fotografie, wurde rasch eines Besseren belehrt. Nein, bekannte Renate Gruber mit Augenzwinkern, aber stets mit höflichem Nachdruck: Tatsache sei vielmehr, dass sie die Fotografie lebe!
Foto: Im Hause Gruber, Köln 2020 / The PhotoBookMuseum
TOKYO EXPRESS war eine POP-UP Show mit Fotobüchern aus und über die Metropole Tokio. Dafür verwandelte sich der Ehrenfelder Club Nachtigall in eine japanische Bar.
Winzig und dennoch voller Geschichten sind die Bars in „Golden Gai“, einer Ansammlung kleiner Gassen und alter Häuschen im Ausgehviertel Shinjuku. Diese komprimierten Hotspots sind oft bestimmten (Berufs-)Gruppen vorbehalten. So auch die „Kodoji“ Bar, sie wurde zum legendären Treffpunkt japanischer Fotograf:innen und vereint auf wenigen Quadratmetern Aussstellungsraum, Bibliothek und Kneipe in einer wilden Mischung, die alle Sinne anspricht. Heute haben die Fotobücher von Onaka Koji, Keizo Kitajima, Daido Moriyama, Hiromix, Mika Ninagawa,Takashi Homma und Nobuyoshi Araki internationalen Kultstatus – ebenso wie die sagenumwobene „Golden Gai“ Bar.
TOKYO EXPRESS war mit diesem authentischen Setting eine temporäre Reminiszenz an all die „stories & pictures“, die jener Ort inspiriert hat: von obskuren Dunkelkammer-Experimenten über sehnsüchtige schwarz-weiß Szenen in den Strassenschluchten Shinjukus hin zum Candy-Look einer ganzen Stadt und deren Selfie-Girls bis zum „Tokyo Innocense“, einem japanisch grellen Gender-Karneval.
Sake trinken „Tokyo Style“ war in der Nachtigall ebenso drin, wie „Guided Tours“ mit PhotoBookMuseum Direktor Markus Schaden, spannenden „Movie Nights“ (u.a. über Daido Moriyama) , „DJ Sets“ mit DJ Tobby-Lolli und „Sofa Talks“ mit Koji Onaka.
Wir danken dem Team der Nachtigall und den zahreichen Besuchern, die mit uns den TOKYO EXPRESS zum Leben erweckt haben.
Foto: Koji Onaka aus memories of younger days in Shinjuku, Tokio 2018
The Reception of Photobooks.
Was wären Fotobücher ohne ihr kritisches Gegenüber? Nicht viel!
Das zeigen die Beiträge der neuen Ausgabe 35/21 des PhotoResearcher der European Society for the History of Photography.
In sieben Fallstudien setzen sich Autor*innen mit der Beziehung zwischen Fotobüchern und ihren Rezipient*innen auseinander. Die ausgewählten Bücher sind bemerkenswerte Beispiele der Fotografiegeschichte. Sie haben schockiert, gesellschaftliche Grenzen überschritten und ganzen Generationen die Augen für soziale und politische Themen geöffnet. Das Heft gibt ungeahnte Einblicke in die Rezeptionsgeschichte bekannter Fotobücher und lässt seine Leser*innen nachverfolgen, wie die Bücher und gesellschaftlichen Diskurse sich wechselseitig beeinflussen.
Hier gehts zum PhotoResearcher
Foto: Michael Schmidt, Doppelseite aus Waffenruhe, Berlin 1987
„Das Fotobuch in Kunst und Gesellschaft. Partizipative Potenziale eines Mediums“
Die Fotografie erfährt seit den drucktechnischen Innovationen der Jahrtausendwende einen Paradigmenwechsel. Zunehmend wurde der Fine Art Print abgelöst, das Fotobuch erlebt einen enormen Boom. Doch schafft es das Medium aus dem Elfenbeinturm der Foto-Elite hinaus? Besitzt das Fotobuch das Potenzial, eine visuelle Literatur zu entwickeln, die für jeden zugänglich ist?
Dieser Fragestellung haben sich das PhotoBookMuseum und die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft in einem gemeinsamen mobilen Langzeit-Projekt gewidmet. Fast drei Jahre lang wurden unter dem Motto „Welt im Umbruch“ die partizipativen Qualitäten von Fotobüchern anhand neuartiger Vermittlungskonzepte erprobt.
Im nun publizierten Reader erläutern Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft, Praxis und Kultur eindrücklich die gesellschaftliche Relevanz des Mediums. Facettenreich gestaltet legt die Neuerscheinung dar, dass Fotobücher der Bilderflut unserer Zeit eine strukturierende Kraft entgegensetzen.
„Das Fotobuch in Kunst und Gesellschaft.
Partizipative Potenziale eines Mediums“
Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft (Hg.)
in Zusammenarbeit mit The PhotoBookMuseum
Schweizer Broschur mit Klappen
16,7 x 24 cm
468 Seiten, 220 farb. und s/w Abb.
Deutsch
Jovis Verlag, 2020
ISBN 978-3-86859-580–2; € 42,80
„The photobook is one of the most important mediums in our culture.“
Manfred Heiting, Fotobuch-Sammler, Los Angeles
The PhotoBookMuseum wurde 2014 in Köln gegründet. Als gemeinnützige Organisation fördert es das Fotobuch als eine der zentralen Ausdrucksformen der Fotografie. Das Museum dient als Plattform für Sammlungen, Ausstellungen und Events und ist der Erforschung und Vermittlung zeitgenössischer Fotobuchkultur gewidmet. Als Museum des 21. Jahrhunderts versteht es sich als lebendiger, sozialer Ort, der einem breiten Publikum offensteht.
Bisher ohne festes Haus nutzt es innovative mobile Vermittlungs- und Ausstellungsstrategien und lädt fernab des musealen Mainstreams international zur Partizipation ein. Das PhotoBookMuseum ist bisher weltweit das einzige Museum, das sich ausschließlich dem Medium Fotobuch widmet. Dessen demokratisches Potenzial steht dabei im Vordergrund.
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